Bio-Ratgeber – die bessere Wahl für dich und die Umwelt

Bio Ratgeber
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Kaum ein anderer Trend hat den vergangenen Jahren so viel Interesse bekommen wie dieser Trend, es muss einfach alles Bio sein. Nach Angaben des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, kurz BÖLW, wurde in den deutschen Haushalten für Getränke und Lebensmittel, deren Herstellung auf biologischer Basis erfolgte, 7,2 Prozent mehr ausgegeben. 7,55 Milliarden Euro haben die Deutschen für eine gesündere Lebensform ausgegeben und ein Ende des Trends ist nicht abzusehen.

Fakt ist: Die Menschen achten heutzutage mehr auf einen ökologischen Pflanzenanbau, was zudem eine ebenso ökologische Tierhaltung beinhaltet. Die harmonische Nutzung der ländlichen Räume und ein ökologisches Kreislaufsystem spielen eine ebenso wichtige Rolle, wenn es um Bio geht. Ein Bio-Ratgeber kann hier effektiv dabei helfen, sich in diesem umfangreichen Bereich zurechtzufinden. Dabei informiert der Ratgeber nicht nur über behutsame Produktionsmethoden, bei denen natürlich auch der Schutz der Umwelt im Vordergrund steht, sondern bietet zugleich hilfreiche Tipps für das alltägliche Leben auf ökologischer Basis.

Was genau heißt eigentlich Bio?

Wer sich näher mit Bio befasst und entsprechende Ratgeber studiert, wird schnell feststellen, dass ein Bio-Ratgeber umfangreiche Informationen zu dieser Thematik bereithält. Es beginnt mit dem ökologischen Landbau, einem umfassenden System der landwirtschaftlichen Produktion. Biologisch bedeutet aber auch, dass es einen innerbetrieblichen Kreislauf gibt, in dem externe Produktionsfaktoren keinen Platz mehr haben. Der Landwirt verzichtet auf Hilfsmittel, damit seine Kartoffeln oder sein Getreide schneller wachsen. Wenn er Getreide und Kartoffeln aus biologischem Ackerbau anbieten möchte, sollten diese weder mit synthetischen noch mit chemischen Düngemitteln in Berührung gekommen sein.

Der Landwirt verwendet stattdessen Kompost, Mist, Gülle oder andere Dünger, die einen organischen Ursprung haben. Streng verboten sind auch konventionelle Pflanzenschutzmittel, sie dürfen laut Bio-Ratgeber nicht zum Einsatz kommen.

Keine Hormone

Soll es biologisch einwandfrei sein, dann sind hormonell veränderte Organismen streng verboten. Hier gibt es jedoch eine Ausnahme, und zwar für von einem Tierarzt verschriebene Medikamente. Die Zeiten, in denen der Landwirt selbst in den Stall ging und den Tieren Wachstumshormon spritzte, sind schon lange verboten. In jedem Bio-Ratgeber ist zu lesen, dass Tiere, die mit Hormonen oder entsprechenden Präparaten behandelt wurden, nur eine extrem kurze Lebensdauer haben. Dies gilt vor allem für Gänse und Puten, aber auch für Schweine, denen Hormone gespritzt werden.

Folgerichtig darf alles, was mit Lebensmitteln und Getränken zu tun hat, auch nicht bestrahlt werden. Die Verwendung von Zusatzstoffen ist sehr streng limitiert und alle künstlichen Inhalts- und Aromastoffe sowie Geschmacksverstärker sind verboten.

Die ökologisch richtige Haltung von Tieren

Jeder Bio-Ratgeber bezieht sich nicht nur auf die pflanzliche Produktion, sondern speziell auch auf die Haltung von Nutztieren wie Schweinen, Rindern, Kühen, Schafen, Ziegen und Geflügel. Hier sind die Anforderungen sehr hoch. Wer vielleicht Hühner im Garten halten will, ist gut beraten, vorher den entsprechenden Bio-Ratgeber zum Thema Hühnerhaltung zu lesen. Aspekte wie ein regelmäßiger Auslauf, ein ausreichend großer Stall, immer in Bezug auf die Größe und die Anzahl der Tiere, sind Voraussetzungen für eine einwandfreie biologische Aufzucht.

Dazu kommen noch bestimmte Futtermittel, die im besten Fall aus der eigenen Herstellung oder aus dem eigenen Betrieb kommen und ökologisch hergestellt werden. Wer ein Schwein pro Jahr großzieht, um es später zu schlachten, kann diese Vorgaben einfach einhalten, da Schweine zu den Nutztieren gehören, die alles fressen. In der verpönten Massentierhaltung wird so etwas jedoch schnell zu einem Problem, denn hier spielt natürlich der Profit die wichtigste Rolle.

Biologische Fakten vom Bio-Ratgeber aus der Steinzeit

Wer sich mit dem Thema biologische Landwirtschaft beschäftigt, sollte nicht nur den passenden Bio-Ratgeber lesen, sondern sich zugleich etwas mit der Geschichte befassen. Klimaveränderungen gab bereits mehrfach, eine davon am Ende des Jungpaläolithikums. In dieser Epoche der Menschheitsgeschichte verschwanden die Jäger und Sammler von der Weltbühne und Viehzucht wie auch Ackerbau entstanden. Mit diesem Wechsel kam es zugleich zu einer Veränderung des Essverhaltens. So lernte der Körper in der Jungsteinzeit die Fähigkeit, die Milch, die die Tiere gaben, richtig zu verdauen. Das Trinken von Milch in größeren Mengen war aber nur durch eine gezielte Zucht und Haltung von Nutzvieh überhaupt erst möglich.

Die Kultur veränderte sich

Die Geschichte des Menschen und seiner Nahrung ist eine spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Facetten. Als Ackerbau und Viehzucht aus den sammelnden und jagenden Nomaden sesshafte Menschen machten, veränderte sich auch die Kultur. Wurde vor einer Jagd gebetet, dann bezog sich die Religiosität auf die Wildtiere, die auf dem Speisenplan standen. Die Religion der ersten Bauern waren Sonne, Regen und Wind, die Menschen beteten für eine reiche Ernte.

Die Kultur der Jungsteinzeit zeigt sehr viele Parallelen zur heutigen Zeit, denn die heutige Kost ist, rein ernährungstechnisch gesehen, nicht allzu weit von der Kost in der Jungsteinzeit entfernt. Daraus resultiert auch, dass sich die Menschen der heutigen Zeit gedanklich besser in die Steinzeitmenschen hinein versetzen können.

Nahrungsmittel im Kreislauf der Jahreszeiten

Im Sommer Orangen essen? Kein Problem, denn in den Ländern mit warmem Klima wachsen Apfelsinen das ganze Jahr über. Die Globalisierung ist der natürliche Feind der nachhaltigen Idee, denn Weintrauben aus Indien und Paprika aus Tunesien sind heute in den meisten klassischen Supermärkten zu finden. Noch vor 60 Jahren war so etwas undenkbar. Nach dem Krieg wurden viele Menschen aufgrund der Nahrungsmittelknappheit zu Selbstversorgern und hatten einen eigenen Garten. Dort wurden Obst und Gemüse angebaut und gegessen wurde das, was gerade reif war. Obst gab es im Rhythmus der Jahreszeiten, es fing mit den Erdbeeren an und endete mit Äpfeln.

Importe aus fernen Ländern, wo exotische Gemüse- und Obstsorten wuchsen, gab es noch nicht. Man aß das, was reif war und was übrig blieb, wurde eingekocht, um vitaminreich durch den Winter zu kommen. Niemand, der damals einen Garten hatte, wäre auf die Idee gekommen, sein Sauerkraut zu kaufen, es wurde selbst aus Weißkohl hergestellt. Keiner brauchte zu der Zeit einen Bio-Ratgeber für die natürliche Konservierung wie das Einkochen oder Fermentieren, denn die Tipps und Tricks wurden von einer Generation zur nächsten weitergegeben.

Dass alles Öko war, versteht sich von selbst, denn synthetischen Dünger gab es nicht, jeder hatte seinen Komposthaufen oder düngte mit Mist, wenn es Tiere gab. Da die Kanalisation in vielen Regionen erst später kam, trugen auch die Hinterlassenschaften der Menschen zur natürlichen Düngung bei. Obst und Gemüse gediehen prächtig und keiner konnte mit dem Begriff biologischer Anbau etwas anfangen.

Wie viele Ökosiegel gibt es und was bedeuten sie?

Grüne Wiesen satt, auf denen glückliche Kühe grasen und Hühner, die wie bei Wilhelm Buschs „Witwe Bolte“ fröhlich im Sande scharren – dies sind nur zwei Beispiele für Etiketten, die Eierkartons und Milchtüten zieren. Sie täuschen den Verbrauchern eine Idylle vor, die es in den meisten Fällen so nicht gibt. Wer sich wirklich gesünder, mit Genuss und vor allem mit einem guten Gewissen ernähren möchte, sollte sich den Bio-Ratgeber der Anbauverbände sehr genau ansehen.

Die Zahl der Menschen, die sich ganz bewusst für Bio und eine umweltbewusste Lebensweise entscheiden, wächst mehr und mehr an. Entsprechend groß ist die Zahl der bunten Siegel und Begriffe, die immer etwas mehrdeutig klingen. Es fällt also nicht immer so leicht, den Überblick zu behalten. Der regelmäßig erscheinende Ernährungsreport der Bundesregierung, eine Art Bio-Ratgeber von staatlicher Stelle, zeigt auf, dass sich die Mehrzahl der Käufer von der gut gemachten, breiten Werbung auf den Verpackungen leiten lässt. Sie kaufen ein Produkt, weil ihnen eine gesunde, heile Welt mit immer glücklichen Tieren und blühenden Wiesen suggeriert wird. Leider lesen nur wenige die interessanten Ratgeber, um sich näher mit dem jeweiligen Produkt zu beschäftigen.

Dabei ist es ratsam, ein gesundes Misstrauen zu haben, schon allein, was die unterschiedlichen Kennzeichnungen zum Thema Bio angeht. Sie sollen den Verbrauchern eine gewisse Sicherheit vermitteln, aber ist auch tatsächlich alles natürlich, wenn es groß und breit auf der Packung steht?

Das Siegel in Deutschland – Bio-Ratgeber

Bio-Siegel
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Damit bei diesem Thema alles seine Richtigkeit hat, gibt es nicht nur Bio-Ratgeber, sondern auch die entsprechenden Siegel. In Deutschland ist dies schon seit 2001 der Fall. Zu erkennen ist das Siegel an seiner sechseckigen Form und der Aufschrift „Bio“.

Nur die Hersteller, die sich an die Voraussetzungen für biologisch angebaute Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln und Getränken halten, bekommen ein solches Siegel, was dann beispielsweise auf die Äpfel geklebt wird.

Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, steht wiederum in einem Bio-Ratgeber und in der sogenannten Europäischen-Öko-Verordnung.

Die Begriffe „ökologisch“ und „biologisch“ dürfen nur dann auf den Verpackungen der Lebensmittel zu sehen sein, wenn der Inhalt tatsächlich „biologisch“ und „ökologisch“ ist.

Das Siegel für Europa

Sechs Jahre nach dem deutschen Siegel kam das Siegel für Europa auf den Markt. Dieses Siegel wurde eingeführt, damit sich die Menschen in allen Ländern der Europäischen Union auf eine biologisch einwandfreie Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können. Aber was garantieren diese Siegel eigentlich im Einzelnen?

Folgende Kriterien müssen erfüllt werden:

  • Gentechnik darf nicht verwendet werden.
  • Die Nutztiere müssen mehr Auslauf haben und dürfen nicht eingepfercht im Stall oder in sogenannten Wurfboxen stehen, die man für Schweine nutzt.
  • Hühner, Gänse, Enten und Puten müssen die Möglichkeit haben, auch draußen auf dem Boden zu scharren.
  • Die Lebensmittel zu bestrahlen, ist verboten.
  • Alle Pflanzen sollten weitestgehend mit natürlichen Mitteln gedüngt werden.
  • Alle Tiere bekommen Futter aus rein ökologischer Haltung.
  • Der Einsatz von bestimmten Pflanzenschutzmitteln ist streng verboten.

Wie wird das Ganze kontrolliert?

Da sich Ökoprodukte gut verkaufen lassen, liegt es nahe, auf diesen Trendzug aufzuspringen, allerdings ohne die strengen Auflagen zu erfüllen. Landwirte, die versuchen, hierbei zu schummeln, gibt es immer wieder. Sie lesen die entsprechenden Bio-Ratgeber und machen dann mit der konventionellen Landwirtschaft weiter wie bisher. In einigen Fällen gelingt das sogar, aber diejenigen, die sich biologische Hersteller nennen, müssen damit rechnen, dass sie einmal im Jahr kontrolliert werden. Falls bei einer solchen Kontrolle Mängel festgestellt werden, dann wird dem Landwirt eine Frist gesetzt, bis wann er diese Mängel beseitigen muss.

In den meisten Fällen finden die Kontrollen ohne vorherige Anmeldung statt, denn so soll verhindert werden, dass nur für die Kontrolle alles nach Öko aussieht.

Ist den Siegeln der Handelskonzerne zu trauen?

Die großen Handelskonzerne wissen natürlich auch, dass sich ein Produkt viel besser verkaufen lässt, wenn auf der Verpackung „natürlich“ steht. Insofern liegt es nahe, ein eigenes Siegel zu entwickeln, um die verehrte Kundschaft zum Kauf zu bewegen. Diese Siegel sind echt, wenn sich auf der Verpackung zusätzlich noch das EU-Siegel sowie das deutsche Siegel für Produkte aus biologischem Anbau befinden. Fehlen diese beiden Siegel jedoch, dann handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen Etikettenschwindel. Wer sich wirklich biologisch einwandfrei ernähren will, sollte also die Finger von diesen Produkten lassen.

Kontrollierter Ackerbau – was verbirgt sich dahinter?

Lebensmittel und Getränke, die garantiert aus kontrollierter Landwirtschaft stammen, beruhigen bei vielen Verbrauchern das Gewissen, aber wirklich gesunde Lebensmittel wandern damit nicht in die Einkaufstasche. Begriffe wie „naturnah“ oder „aus integriertem Pflanzenbau“ sind beliebte und häufig genutzte Begriffe, die nur einem Zweck dienen: Den Kunden zum Kauf animieren, einen ökologischen Nutzen haben diese Lebensmittel eher selten. Hier lohnt es sich, die entsprechenden Ratgeber sehr genau zu lesen, denn in einem solchen Bio-Ratgeber sind alle verfänglichen Bezeichnungen aufgeführt und erklärt.

Viele werden sich jetzt vielleicht fragen: Warum setzen die Hersteller auf diese irreführenden Bezeichnungen? Ganz einfach, weil jeder diese Begriffe verwenden kann, da sie keiner gesetzlichen Festlegung unterliegen. Wie der auf der Packung versprochene „kontrollierte Anbau“ im Einzelnen aussieht, dazu gibt es leider keinen Ratgeber, aber es funktioniert auch ohne. Der Hersteller trifft die Entscheidung, was „kontrollierter Anbau“ ist. Das Gleiche gilt für den „integrierten Pflanzenanbau“, eine etwas schwammige Formulierung, die nur die Selbstverpflichtung der Hersteller zum Pflanzenschutz suggerieren soll. Bedauerlicherweise ist bei solchen Bezeichnungen keine Kontrolle vorgeschrieben. Kunden sollten deshalb, wenn sie sich nicht sicher sind, besser die Finger davon lassen.

Regionaler Anbau – ein Begriff, der großen Spielraum lässt

Dieser Kennzeichnung können Verbraucher nur selten vertrauen, da sie sehr ungenau ist. Wo beginnt eine bestimmte Region und wo hört sie wieder auf? Einige Hersteller sehen nur Norddeutschland als Region an, für andere ist es dagegen die ganze Republik. Eine einfache und einheitliche Regel für dieses Thema oder einen entsprechenden Bio-Ratgeber gibt es bisher nicht. Um das Ganze für den Kunden einfacher zu gestalten, haben viele Unternehmen und Verbände im Lebensmittelbereich sich schon 2012 auf ein Logo geeinigt, was die Herkunft eines Produktes im Detail beschreibt.

Dieses sogenannte „Regionalfenster“ ist weiß-blau und der Kunde erfährt, wo genau das Produkt herkommt und wo es verarbeitet wurde. Außerdem erfährt der Kunde, welche Zutaten in dem Produkt enthalten sind. Probleme gibt es trotzdem, wenn das „Regionalfenster“ das komplette Bundesgebiet als eine Region einstuft, vielfach ist hier nur der Firmensitz oder das Rezept tatsächlich regional. Für alle, die wirklich Spezialitäten aus einer bestimmten Region kaufen möchten, ist das Logo keine so gute Empfehlung. Wer Wert auf heimische Produkte legt, sollte demzufolge besser auf dem Wochenmarkt einkaufen gehen.

Was bedeutet nachhaltige Fischerei?

nachhaltige Fischerei
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Zu diesem Thema gibt es eine ganze Reihe Bio-Ratgeber, die es aber leider nicht einfacher machen, den passenden Fisch zu finden. Der „Marine Stewardship Council“, kurz auch MSC genannt, wurde 1997 gegründet und sein erklärtes Ziel ist es, die Überfischung der Meere einzudämmen, die immer dramatischere Formen annimmt. Dazu wurden ein Leitfaden und ein passendes Siegel entwickelt, das Fisch aus nachhaltiger Fischerei anzeigen soll.

Alle, die dieses Siegel erhalten wollen, müssen drei Grundsätze der MSC befolgen:

  • Die Ökosysteme dürfen durch die unterschiedlichen Fangmethoden nicht gefährdet oder belastet werden.
  • Die Fischbestände werden geschützt.
  • Die Fischereiunternehmen akzeptieren und respektieren die internationalen Vereinbarungen beim Fischfang.

Das vom MSC vergebene Siegel gilt immer für den Zeitraum von fünf Jahren und einmal im Jahr findet eine Kontrolle statt. Das Siegel ist in der Regel vertrauenswürdig, aber trotzdem ist es fraglich, ob damit die Überfischung der Weltmeere verhindert werden kann. Aus der Sicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland kurz BUND, ist das Siegel nur bedingt für den Verbraucher zu empfehlen. Der BUND hingegen rät generell dazu, weniger Fisch zu essen, der aus dem Meer kommt. Wer gerne Fisch isst und wissen will, welche Fische in Flüssen und welche im Meer zu Hause sind, sollte den BUND Ratgeber lesen.

Warum Öko besser ist, erklärt der Bio-Ratgeber

Viele lachen über die sogenannten Ökos, die barfuß oder in unattraktiven Latschen und Kleidung nur aus Naturfasern unterwegs sind. Dabei hat die Öko-Bewegung nichts mit der nachhaltigen Landwirtschaft zu tun. Wer darüber mehr erfahren will, kann beispielsweise aus einem Bio-Ratgeber sehr viele interessante Fakten erfahren. Ein ökologisch geführter, landwirtschaftlicher Betrieb hat das Ziel, einen nach Möglichkeit geschlossenen betrieblichen Nährstoffkreislauf zu erreichen. So sollten beispielsweise die Grundlagen für das Futter und die Nährstoffe vom eigenen Hof stammen. Die Fruchtbarkeit des Bodens bleibt dabei immer erhalten und die Tiere leben artgerecht.

Der Bio-Ratgeber verrät auch, dass weder chemische noch synthetische Mittel für den Pflanzenschutz eingesetzt werden dürfen, selbst leicht lösliche und mineralische Dünger sind auf einem Öko-Hof kein Thema.

Welcher Dünger wird genutzt? Auch darüber gibt der Ratgeber Auskunft. Es ist organisch gebundener Stickstoff, meist in Form von Kompost, Mist oder sogenannter Gründünger. Damit der Boden fruchtbar bleibt, wird eine ausgeprägte Humuswirtschaft gepflegt. Der Bio-Ratgeber verrät ebenfalls, wie die perfekte Tierhaltung aussieht. Die Zahl der Tiere ist an eine bestimmte Fläche gebunden und gefüttert werden die Schweine, Kühe, Rinder oder Hühner nur mit Futter, das auf dem eigenen Hof erwirtschaftet wurde. Wie das zugekaufte Futter aussehen soll, verraten die zahlreichen Bio-Ratgeber, die es zu diesem Thema gibt. Auf Antibiotika wird natürlich verzichtet, eine Ausnahme wird nur gemacht, wenn der Tierarzt dazu rät, weil ein Tier krank ist.

Alle, die sich gesund und nachhaltig ernähren wollen, können dies, wenn sie auf Produkte zurückgreifen, die aus einem Betrieb stammen, der sich praktisch selbst ernährt. Diese Form der Landwirtschaft funktioniert bereits seit Jahrtausenden und damals brauchten die Landwirte auch keine Bio-Ratgeber, sie kannten es nicht anders.

Ohne Gentechnik

Gentechnisch veränderte Lebensmittel sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, die Verbraucher sind demnach auf die Kennzeichnung dieser Produkte angewiesen. Seit April 2004 wird nach EU-Recht für alle Mitgliedsstaaten verbindlich festgelegt, dass Lebens- und Futtermittel nur zu 0,9 Prozent genetisch verändert sein dürfen. Alles, was unterhalb dieser Grenze liegt, ist nicht mehr kennzeichnungspflichtig, wenn die Hersteller nachweisen können, dass es aus technischen Gründen unvermeidbar oder rein zufällig war.

Dies bedeutet zugleich, dass das Fleisch von Tieren, die gentechnisch verändertes Futter bekommen haben, nicht gekennzeichnet werden muss. Nur der Bauer weiß, was er verfüttert, der Verbraucher erfährt es nicht. Wer möchte, kann die Produkte mit dem Zusatz „Ohne Gentechnik“ anbieten, dann muss das Futter für die Tiere aber wirklich rein biologisch sein.

Mit Ökolandbau für mehr Artenschutz

Seit Jahren klagen die Naturschutzverbände darüber, dass es immer weniger Insekten in Deutschland gibt. Vor allem Bienen, Wespen und Hummeln werden immer weniger, woran teilweise auch ein eingeschleppter Virus schuld ist. Die Verbände und Tierschützer sehen aber auch die Landwirte als Teil des Problems, wenn diese chemischen und synthetischen Dünger auf ihre Felder ausbringen. Die nachhaltige Landwirtschaft ist deutlich weniger abhängig von fossiler Energie wie beispielsweise Erdöl, zugleich wird die zugeführte Energie effektiver genutzt.

Eine nachhaltige Energieerzeugung für Wärme und Strom lässt sich heute vielfach in die Höfe integrieren. Hinzu kommt, dass die Ökolandwirtschaft multifunktional ist: Neben der Erzeugung von Lebensmitteln steht der Schutz der Umwelt im Mittelpunkt und auch die Landschaftspflege ist ein wichtiges Thema. Als die Landwirtschaft industrialisiert wurde, sind diese Ansprüche zu einem großen Teil verloren gegangen. Anstatt die Kosten der sogenannten Intensiv-Landwirtschaft weiter zu forcieren und in die Höhe zu treiben, sollte die Agrarpolitik die Chance für eine Reform nutzen und die Subventionen für die Landwirte deutlich konsequenter an die Umweltziele und die Umweltbilanz binden.

Von der Massentierhaltung zum Tierwohl

Massentierhaltung zum Tierwohl
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Werden Tiere in Massen gehalten, dann ist das nicht nur schlecht für die Tiere, sondern auch für die Umwelt. Trotz dieser Tatsache hat die Bundesregierung in den letzten Jahren den Ausbau der „Fleischproduktionsstätten“ in Deutschland immer weiter vorangetrieben. Dies ist auch heute noch so, obwohl sich die Essgewohnheiten in der Bevölkerung verändert haben und der Konsum an Fleisch langsam sinkt.

Die Deutschen wollen Klarheit und interessieren sich für Bio-Ratgeber. Für Abhilfe könnte eine Haltungskennzeichnung sorgen. Inspiriert durch die großen sozialen und ökologischen Probleme, die die Massenhaltung von Tieren mit sich bringt, lehnt die Mehrheit der Verbraucher die qualvolle Art der Tierhaltung ab.

Nach einer Umfrage des Landwirtschaftsministeriums wollen inzwischen mehr als 80 Prozent der befragten Haushalte, dass die Haltungsbedingungen der Tiere auf den Verpackungen genannt werden. Zudem sind viele bereit, für Fleisch einen höheren Preis zu zahlen, wenn es um das Tierwohl geht. Vier von fünf Deutschen wollen, dass der Staat die Haltungskennzeichnung in die Hand nimmt und entsprechende Informationen zu diesem Thema herausgibt.

Das Erfolgsmodell Ei

Sowohl die früheren Landwirtschaftsminister Schmidt und Klöckner, als auch der Bund konnten sich bisher noch nicht auf eine einheitliche Kennzeichnungspflicht einigen, aus der ersichtlich wird, wie die Tiere gehalten wurden. Nur beim Ei ist es wirklich gelungen. In jedem Bio-Ratgeber wird die Kennzeichnung von Eiern als Erfolgsmodell gefeiert. Die Kennzeichnung durch den Staat hat das Kaufverhalten nicht nur beeinflusst, sondern auch verändert. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass der Umbau der Legehennenhaltung zu einem artgerechten und umweltgerechten Haltungsverfahren geführt hat. Nach dem Vorbild der Eier sollten auch andere tierische Produkte eine Einstufung von Null bis Drei bekommen. Aus einem Bio-Ratgeber kann dann jeder Verbraucher erfahren, wie er Eier und Fleisch aus einer weniger artgerechten Haltung vermeiden kann.

Auf die Zahlen kommt es an – Bio-Ratgeber

Wer den Bio-Ratgeber zum Thema Eier liest, muss beim nächsten Einkauf nur auf die Zahlen auf dem Ei achten. Eine 0 bedeutet: Dieses Ei ist einwandfrei und selbst wenn eine 1 auf das Ei gedruckt wurde, ist es noch zu empfehlen. Das Ei mit der 2 ist hart an der Grenze und wenn auf dem Ei eine 3 zu finden ist, dann kann man laut Bio-Ratgeber davon ausgehen, dass die Hennen nicht artgerecht gehalten wurden. Neben den einzelnen Zahlen gibt es durch die Länderkürzel noch Angaben zum Herkunftsland. Das „D“ steht beispielsweise für Deutschland und das „NL“ für die Niederlande. Die Ziffern hinter den Buchstaben zeigen die Nummer des Betriebes und des jeweiligen Stalls an.

Diese Kennzeichnung fordert der BUND in seinem Bio-Ratgeber genauso für Fleischprodukte und für die Milch.

Was ist Novel Food und welche Probleme gibt es damit?

Geht es um Lebensmittel in Bioqualität, dann beschreibt mancher Ratgeber auch Novel Food, also neuartige Lebensmittel. Als Novel Food gelten laut Bio-Ratgeber alle Lebensmittel, die vor dem 15. Mai 1997 in den Ländern der Europäischen Union noch nicht in Erscheinung getreten sind.

Sollen diese neuen Lebensmittel für die menschliche Ernährung geeignet sein, dann müssen sie mindestens zu einer der folgenden Kategorien gehören:

  • Die Lebensmittel müssen von einer neuen oder einer gezielt veränderten Molekularstruktur stammen.
  • Sie dürfen aus Mikroorganismen, Algen oder Pilzen bestehen.
  • Das Material darf mineralischen oder pflanzlichen Ursprungs sein.
  • Zell- oder Gewebestrukturen sind erlaubt.
  • Zulässig sind technisch hergestellte Nanomaterialien aus Tieren oder aus Teilen von Tieren, wenn das durch ein neuartiges Verfahren geschieht.

Das Ganze klingt alles etwas abenteuerlich, es liest sich in jedem Bio-Ratgeber aber genau so. Insekten sind Teil des Novel Food Trends, der genau das Gegenteil von dem darstellt, was Naturschutzverbände bei der heimischen Landwirtschaft und der Haltung von Tieren bemängeln oder sogar anprangern. Zwar setzt die EU voraus, dass alle lebensmittelrechtlichen Vorschriften eingehalten werden, jedoch ist es sehr schwierig, so etwas nachzuprüfen. Die Verantwortung liegt hier bei den Lebensmittelunternehmern, die keine Zulassung benötigen, damit sie ihre neuartigen Lebensmittel vermarkten können. Dazu gehören auch Lebensmittel, die gentechnisch verändert wurden und in jedem Bio-Ratgeber gebrandmarkt werden.

Novel Food, das sich bereits etabliert hat

Unter Hochdruck pasteurisierte Fruchtzubereitungen wurden schon seit 1997 zugelassen, ebenso wie Chiasamen und Chiaöl. Erlaubt ist auch Margarine, die mit Phytostanolen, einer Art Cholesterin für Pflanzen angereichert ist. Viele Wegweiser zum Thema Novel Food empfehlen bei Magengeschwüren und Depressionen Noni-Saft aus der indischen Maulbeere, der helfen soll. Wissenschaftlich beweisen lässt sich so etwas jedoch nicht, dazu müssten alle Inhaltsstoffe bekannt sein. Öl aus Pflaumenkernen zählt gleichermaßen zum Novel Food, ebenso wie Pilze, Bäckerhefe und Brot, die mit UV-Licht bestrahlt wurden.

Wer sich für diese neuartigen Lebensmittel interessiert und sie gerne einmal probieren möchte, sollte vorher einen Bio-Ratgeber lesen.

Sind Insekten biologisch unbedenklich?

Insekten zu essen, ist im Trend, weil viele der kleinen Krabbeltiere viel wertvolles Eiweiß enthalten. Da Insekten als Nahrungsquelle bislang in so gut wie keinem Regelwerk und in kaum einem Bio-Ratgeber aufgeführt werden, sind vor allem die Deutschen den Insekten auf dem Teller eher skeptisch eingestellt. Sie waren bisher lediglich eine isolierte Zutat für Lebensmittel. Die Politik weist gerne darauf hin, dass Insekten eine wertvolle alternative Quelle für Proteine sind, vor allem für Menschen, die weder Fleisch noch Fisch essen. Inzwischen dürfen die Insekten Nudeln, Chips und auch Brot zugefügt werden, aber es braucht keine entsprechende Kennzeichnung.

Die Verbraucherzentralen haben in den Supermärkten kaum Produkte gefunden, die Insekten enthalten, identifiziert wurden dabei lediglich 32 Produkte. Ganz anders sieht es im Internet aus, denn dort werden ganz unterschiedliche Produkte angeboten. Da gibt es im Ganzen frittierte Heuschrecken, die wahlweise in Schokolade oder Honig eingelegt wurden, Mehl aus Insekten und Proteinriegel aus Insekten speziell für Sportler. Frische Ware oder lebende Tiere bietet der Handel in Deutschland noch nicht an.

Ob diese Produkte alle ökologisch und biologisch einwandfrei sind, kann durch die fehlende Kennzeichnung leider nicht festgestellt werden. Nachschlagewerke zu diesem Thema gibt es zwar, aber sie sind wenig aussagekräftig.

Als Orientierung dienen die Insekten, die die EU bereits für den Verzehr freigegeben hat:

  • Juni 2021: Der Mehlkäfer, aber nur getrocknet und im Larvenstadium.
  • November 2021: Die Wanderheuschrecke, entweder in Pulverform, getrocknet oder
  • Februar 2022: Die Hausgrille, entweder getrocknet, gefroren, pulverförmig und als Pulver, das zum Teil entfettet wurde.
  • Januar 2023: Der Buffalowurm, auch Getreideschimmelkäfer genannt, entweder gefroren, in Form einer Paste, als Pulver oder getrocknet.

Bei zwei Milliarden Menschen auf der Welt stehen Insekten regelmäßig auf dem Speiseplan. So gehören beispielsweise Wespenlarven in Japan zu den Delikatessen. In Nigeria werden Heuschrecken geröstet und den Mexikanern schmecken gekochte Ameisenlarven besonders gut.

Fazit zum BIO-Ratgeber

Natur pur könnte das Motto für die Zukunft heißen, aber so einfach, wie viele sich die nachhaltige Landwirtschaft von morgen vorstellen, wird es leider nicht. Die Bauern von heute müssen gegenüber den Kollegen aus der EU konkurrenzfähig bleiben, was zugleich bedeutet: Weniger Öko, dafür mehr konventionelle Landwirtschaft mit allem, was dazugehört. Zwar steigt die Nachfrage nach biologisch einwandfreien Lebensmitteln, aber kleine Höfe können es sich heute nicht mehr leisten, wie vor 100 Jahren zu wirtschaften.

Bio Produkte im Bio-Ratgeber

Tommy Weber
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