Bio Tee

Bio Tee – voller Genuss ohne Schadstoffe

In der heutigen Zeit steigt auch die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln, denn die Verbraucher möchten wissen, woher das herkommt, was sie essen und trinken. Wie wird es angebaut, wie geerntet und weiter verarbeitet? Die ganz unterschiedlichen Anbieter von Tee in Bioqualität kann man leider nur sehr schwer miteinander vergleichen. Hilfreich kann es sein, sich an den Siegeln zu orientieren, die für einen Tee in Bioqualität vergeben werden. Teetrinker sollten jedoch einige wichtige Details beachten, um einen perfekten Teegenuss zu bekommen.

Wann ist ein Tee einwandfrei, also Bio?

Biologisch angebaut ist das aromatische Getränk, wenn der Teebauer komplett auf den Einsatz synthetischer und chemischer Pflanzenschutzmittel verzichtet. Diese sogenannten mineralischen Dünger sind verboten, erlaubt sind nur organische Düngemittel, die die Böden langfristig schonen und sie nicht ausbeuten. In einem solchen Betrieb werden zudem keine Pflanzen angebaut, die gentechnisch verändert sind oder bestrahlt wurden. Die Plantage wird immer nachhaltig im Bezug auf das lokale Ökosystem geführt. Dies heißt natürlich auch, dass die Fruchtfolge stets abwechslungsreich gestaltet werden muss.

Einen Betrieb, der bisher konventionell geführt wurde, auf eine biologische Landwirtschaft umzustellen, kostet Geld und vor allem Zeit. Vier bis sechs Jahre dauert eine solche Umstellung, bis es die angestrebte Zertifizierung erreicht wird. Diese Zertifikate sind sehr teuer und für die kleinen Betriebe ist es daher nicht möglich, auf Bio Tee umzusteigen.

Ist der biologische Tee besser und gesünder?

Leider lässt sich diese Frage nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Wenn ein Betrieb biozertifiziert ist, kann der Verbraucher sicher sein, dass die Methoden für den Anbau der Pflanzen die Böden wie auch die Menschen schonen. Ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ist hier eine Selbstverständlichkeit, um das Klima und die Natur optimal zu schützen. So etwas gilt besonders für Kräutertees, die die Stiftung Warentest analysiert hat. Acht von 16 getesteten Tees bekamen dabei die Bestnote, bei den konventionell hergestellten Tees war es nur jede fünfte Sorte.

Es kommt auf den Geschmack an

Wird beim Anbau von Teepflanzen auf die Umwelt, die Natur und die Menschen geachtet, dann macht sich das auch beim Geschmack bemerkbar. Stimmen müssen außerdem Qualität und Reinheit sowie das Aroma. Ob eine bestimmte Teesorte beruhigend oder anregend wirkt, kommt zudem auf die Verarbeitung und den Einsatz der Düngemittel an. Pestizide, Kunstdünger und Gentechnik wirken sich immer auf den Geschmack aus und sind auch nicht gesund. Bio Tee kommt beispielsweise ohne zusätzlichen Geschmacksverstärker aus.

Die Pflanzen wachsen naturnah und mineralischer Dünger ebenso wie synthetische Pflanzenschutzmittel haben hier kaum Platz. Die Tees werden obendrein nicht mit künstlichen Farbstoffen oder Konservierungsstoffen behandelt, nur damit sie süßlich schmecken oder eine kräftige Farbe bekommen. Alle Teesorten sind Genussmittel der besonderen Art, wobei die Betonung immer auf dem Wort Genuss liegen sollte.

Ein einfacher Kreislauf

Sollen Tees zu einem echten Bioprodukt werden, dann ist es wichtig, dass die Erzeuger auf einen natürlichen Kreislauf achten. In vielen Anbauländern, wie beispielsweise Indien, wird deshalb darauf geachtet, dass der Anbau der Teepflanzen und die Tierhaltung effektiv miteinander kombiniert werden. So werden die Abfälle, die bei der Ernte entstehen, einfach kompostiert, um den Boden weiter zu verbessern. Die Bodenpflege und die Bodenerhaltung spielen beim Bio Tee eine sehr wichtige Rolle. Ist der Boden, auf dem die Teepflanzen wachsen, gesund und damit auch fruchtbar, dann gibt es dort ebenfalls ein großes Vorkommen von wichtigen Mineral- und Nährstoffen.

Neben einer schonenden Bearbeitung des Bodens sind aber auch robuste Teesorten von großer Bedeutung. Biologische Pflanzenschutzmittel ersetzen in diesem besonderen Kreislauf den Kunstdünger sowie die chemischen Mittel, die unter anderem Schädlinge vertreiben sollen.

Das Siegel der EU

Wie für die überwiegende Zahl der Bioprodukte gibt es auch für Bio Tee verschiedene Siegel, beispielsweise von der Europäischen Union. Wenn auf der Packung dieses Siegel aufgedruckt ist, können die Verbraucher sicher sein, dass es sich um Tees aus biologischem Anbau handelt. Um das EU-Siegel zu bekommen, müssen sich die Erzeuger jedoch an strenge Regeln halten.

Diese Regeln besagen:

  • Keinen Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln.
  • Die Tees dürfen nicht durch oder mit gentechnischen Organismen produziert werden.
  • Leicht löslicher, mineralischer Dünger ist verboten.
  • Die einzelnen Sorten dürfen nicht mehr als maximal fünf Prozent konventionell erzeugte Bestandteile enthalten.
  • Die Einfuhrregeln sehen vor, dass Rohwaren und Produkte aus sogenannten Drittländern streng und immer chargenbezogen kontrolliert werden.

Ob es sich tatsächlich um Bio Tee handelt, kann der Verbraucher mit dem bloßen Auge oder am Geschmack nicht erkennen. Er hat nur die Möglichkeit, sich an einem Siegel wie dem Siegel der EU zu orientieren.

Die klassischen Teesorten

Immer mehr Teeplantagen steigen heute auf Bio um, auch, weil sie sich auf dem Markt in Europa und den USA fest etablieren wollen. Es sind insbesondere die kleinen Plantagen in China, Assam, Sri Lanka oder Darjeeling, die mit exzellenten Teesorten punkten können. Diese Plantagen überzeugen durch eine erstklassige Qualität, auch weil sie autonom arbeiten und besonders auf die Fruchtfolge achten. Für eine gleichbleibende Qualität sorgen dazu noch aufwendige Kontrollen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Schwarztee gehört dabei zu den klassischen Sorten, ebenso wie Früchtetee und Grüntee.

Wer die klassischen Sorten in einem Fachgeschäft kaufen möchte, sollte darauf achten, dass das Geschäft von der sogenannten Öko-Kontrollstelle (Gesellschaft für Ressourcenschutz) zertifiziert ist. Hier können sich die Verbraucher sicher sein, dass es im Erzeugerland einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen gibt. Ein Geschäft, das es mit der Nachhaltigkeit genau nimmt, bietet Tees sowohl in loser Form als auch in Form von Teebeuteln an. Wer sich für Teebeutel entscheidet, sollte darauf achten, dass man diese Beutel auch kompostieren kann.

Video: Muss denn Tee auch „bio“ sein? | Das Gleiche in Grün

Muss denn Tee auch „bio“ sein? | Das Gleiche in Grün | WDR

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Fazit zu Bio-Tee

Geht es um Bio Tee, dann dürfen natürlich auch die schwarzen Schafe nicht fehlen. Immer wieder werden bei Kontrollen Rückstände von Gift gefunden, beispielsweise bei einigen Teesorten aus China, die aber als Bio Tee deklariert werden. Das Verbrauchermagazin Öko-Test warnt vor unterschiedlichen Sorten, die unter anderem pflanzliche Gifte enthalten. So waren von 50 Sorten nicht aromatisierter Kräuterteemischungen, 31 Produkte mit giftigen Inhaltsstoffen versehen. 19 der Teesorten wurden zwar konventionell angebaut, aber als Tees aus biologischem Anbau beworben. Die Tester fanden neben Pflanzengiften zudem Rückstände von verbotenen Mitteln, mit denen die Teepflanzen besprüht wurden. Positiv überrascht waren die Tester hingegen von vielen Teesorten, die von Discountern angeboten werden.

Bild: @ depositphotos.com / nevarpp

Tommy Weber
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